Statt KITA-Plätze und Stadtteilzentren neu zubauen und alte Schulräume den Ansprüchen baulich anzupassen, brauchen wir ein Konzept, das zuerst die wirtschaftliche Nutzung der bestehenden Gebäude in den Vordergrund stellt.
Angesicht der gesellschaftlichen Veränderungen stellt sich auch die Frage, ob wir nicht in jedem Stadtteil ein Stadtteilzentrum als Begegnungsstätte der Generationen und Kulturen vorhalten sollten, um ein Bewusstsein zu wecken, was längst verloren zu sein scheint, das Miteinander.
Klar ist alles neu kann sich Neumünster nicht leisten, vorhandenes aber optimal nutzen und nach Bedarf neu bauen sollte eher möglich sein.
Wie schlecht das in Neumünster geplant wird, zeigt die Diskussion der letzten Wochen. Es ist dringend erforderlich Ersatzlösungen für die beengten Räume der Helene-Lange-Schule(Hela) als auch der Wilhelm-Tankschule (WTS) zu finden. Beide Schulen sind auf ca. 6000qm Grundfläche untergebracht. Der einen fehlt die Sporthalle, beiden der Sportplatz. Zudem sind beide nicht behindertengerecht und stehen nicht erst seit gestern unter Denkmalschutz und müssen also erhalten werden. Eines der Gebäude ist sogar als Schule überflüssig.
Gleichzeitig wurde in der Werderstr. ein Familienzentrum geplant. Keine 500mtr. von der Hela und WTS entfernt.
Warum wurde die Situation der Schulgebäude bei der Planung ignoriert? Sicher, der behindertengerechte Umbau der Schulen kostet Geld, aber die Räumlichkeiten wären für ein Stadtteilzentrum mit angeschlossenem Kindergarten mehr als ausreichend. Hinzu kommt noch ein Vorteil alter Schulen, die Klassenräume sind für bis zu 30 Kinder gebaut für KITAs ideal, aber für modernen Unterricht in kleinen Klassen zu groß.
Wohin denn nun mit der Schule? Der Jugendspielplatz bietet sich an um dort eine moderne neue Schule mit Sportplatz und Sporthalle zu bauen. Auch die Elly-Heuss-Knapp-Schule könnte von den Sportanlagen profitieren. Weitere alternative Baumöglichkeiten wären in der Nähe vorhanden.
Nachtrag 01.05.2018:
Alle reden von der Bildungsoffensive und suchen nach Anreizen. Mit einen landesweit gültigem „Bildungsticket“ nicht nur für Studenten, sondern für alle, Schüler, Azubis und Arbeitslose in Weiterbildungen, wäre in Schleswig-Holstein dieser Anreiz zu schaffen. Nebeneffekt, ein bis zwei Generationen gewöhnen sich an eine zukünftige, umweltfreundlichere Form der Mobilität. Diese kostengünstige Möglichkeit Entfernungen zu überbrücken, erhöht nicht nur die individuellen Chancen einen geeigneten Bildungsplatz zu finden, sondern wäre auch ein denkbarer Weg die Wohnungsnot wie z.B. direkt in Kiel abzumildern.
Finanzierung? Mit einem Kraftstoffcent pro Liter, durch Landesmittel, Arbeitgeber und das Jobcenter. Ein solches Modell würde reale Zahlen liefern, auf denen man aufbauen kann. Es sind dicke Bretter, die zu bohren sind, aber machbar als ein Test oder eine Vorstufe zum fahrscheinlosen Nahverkehr für alle.