Engen Straßenbestand sinnvoll nutzen

Neumünster ist eine Stadt in der 50% der Gebäude vor 1978 gebaut worden sind. Das schafft viele Probleme. Neubauten wurden neben Altbauten gestellt, es gab ein machbares aber nicht zukunftssicheres Straßenkonzept. Mit dem Umbau von einer Durchgangsstadt, zu einer, die von einem Ring abhängig wurde, fehlen immer noch Stadtteilverbindungen und Umgehungsstraßen. Wohnquartiere wurden zu Tempo 30 Zonen und so der Verkehr auf Hauptstraßen gedrängt.

Nur reichen diese Hauptstraßen kaum mehr aus um in Stoßzeiten einen flüssigen Verkehrsverlauf sicher zustellen und einen pünktlichen Busverkehr zu gewährleisten. Dem Ruf nach Park an Ride Flächen und ÖPNV, um so Verkehr zu verhindern, löst aber das elementare Problem des Warentransportes von den Einkaufszentren zum eigenen Auto nicht. Hier liegt der Focus nur auf dem Pendlerverkehr, der aber ist heute angesichts flexibler Arbeitszeiten kaum noch planbar.

Das beste Beispiel für eine katastrophale Verkehrsplanung ist der Verkehr um die Holstengalerie. Hier hätte es durchdachtere Lösungen zugegeben auch teurere gegeben, die heute immer noch nachzurüsten wären.

Hier brauchen wir von den Bürgern ausgehende Ideen, wie die vorhandenen Straßen besser genutzt werden können, statt solche von Außenstehenden, die oftmals Lösungen aus anderen Städten auf Neumünster übertragen wollen, ohne die Situation vor Ort wirklich zu kennen. Nur so kann ein Konzept entstehen, das dann auch von den Bürgern mitgetragen und akzeptiert wird.

Die große Frage bei aller Planung aber bleibt, wohin mit den Laternenparkern, die aufgrund des Baubestandes nicht auf die Hinterhöfe kommen? Dabei ist zu bedenken, dass es vielen Gebäuden sogar an Platz fehlt um Fahrräder und Handwagen abzustellen oder selbst die Zufahrten zu Einzelhäusern zu eng sind.

Sicherheit soll hier nicht den Bau von Rennstrecken bedeuten, sondern Übersicht schaffen und vorhandene Gefahren ausschalten, um einen ökologischen Verkehrsfluss zu sichern, von dem alle profitieren